Fuchsfeuer.


Eine alte finnische Geschichte erzählt von einem Fuchs, der durch die dunkle Winterlandschaft läuft und mit seinem langen Schweif den Schnee aufwirbelt. Wenn er mal einen Felsen unter dem Schnee erwischt, sprühen die Funken hinauf zum Nacht Himmel.

Und so werden die Polarlichter in Finnland heute noch genannt. Das finnische "Revontulet" bedeutet "die Feuer des Fuchses". Mir gefällt diese märchenhafte Beschreibung der tanzenden Lichter besonders gut. Sie lädt zum Nachdenken und Träumen ein. Von einem meiner Erlebnisse mit dem Feuerfuchs möchte ich gerne erzählen ...

Eine schöne Tageswanderung lag hinter uns. Wir konnten den Hausberg Soutaja direkt vom Mökki aus erwandern und beobachten, wie die Sonne zum ersten Mal in diesem Jahr über den Horizont stieg. Die Kulisse dort oben war wunderschön und hat nach dem ansterngenden Aufstieg durch den Tiefschnee richtig Kraft gegeben. Der Himmel war ganz klar, die blaue Stunde atemberaubend und die Sicht fast schon unendlich. Wald, Seen, Berge, Schnee.




Zurück im Mökki wurde gleich die Sauna eingeheizt und eine gemütliche Brotzeit hergerichtet. Ich hätte es zwar auch unheimlich gern probiert später erneut hoch auf den Gipfel zu wandern, um nach Polarlichtern Ausschau zu halten, aber die Vorhersage lag bei ernüchternden Null Prozent. Ähnlich hoch war dann auch meine Motivation, nochmal rauszugehen. Ziemlich neblig wurde es dann auch noch. 

Meinem Schwager zuliebe habe ich mir dann doch noch mal einige Schichten Wolle und den Schnee Anzug angezogen und mich aus dem warmen Haus gewagt. Seine Idee war ein kleines Feuer oben am Berg. Nach seinem Angebot, das Holz, die Teekanne und sogar mein Stativ zu tragen, konnte ich einfach nicht mehr Nein sagen. Vielleicht lichtet sich der Nebel weiter oben ja, und der Vollmond würde auch aufgehen. Könnte auch ohne Polarlicht ganz schön werden.

Nach einer halben Stunde bergauf hat sich die Sicht dann wirklich fast komplett aufgeklart. Und tatsächlich meinte ich einen ganz leichten farblosen Schimmer im Norden zu erkennen. Das behielt ich aber erstmal noch für mich. Ich wollte keine falschen Hoffnungen machen. Das Band, das sich über den Himmel spannte wurde aber immer intensiver.

Oben angekommen durften wir dann den Fuchs bestaunen, wie er hin und her lief und den dunklen Nachthimmel mit grüner Farbe bemalte. Ein Moment zum Genießen. Das kleine Lagerfeuer brannte schon bald und nur wenig später schimmerte der aufgehende Vollmond orange durch den Nebel hindurch. So war die verschneite Landschaft dezent beleuchtet und das Polarlicht deutlich über allem zu erkennen.




Vielen Dank lieber Fuchs, dass du an diesem Abend dein Feuer auf den Nachthimmel gezeichnet hast. Bis bald!


Heute lief: The war on drugs - "Strangest thing"